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Einfluss, Euer Ehren!

Das Magazin Focus [1] widmet sich in seiner aktuellen Ausgabe (19/10) der Frage: „Streitfall für Richter und Anwälte: Können PR-Strategen über die öffentliche Meinung Gerichtsprozesse beeinflussen?“ Obwohl die Story für Focus-Verhältnisse prominent auf zwei Seiten aufgemacht ist, kratzt der Beitrag leider nur an der Oberfläche des Themas und beantwortet die aufgeworfene Frage letztlich nicht. Die Autorin, Katrin Sachse [2], konzentriert sich eher auf eine Aufzählung prominenter Personen (Ackermann, Bischof Mixa, Andreas Türck), deren Image durch kritische Berichterstattung ramponiert wurde. Sie beschreibt nicht, welche Methoden und Maßnahmen PR-Experten ergriffen hätten, um solche Reputations-GAUs zu verhindern – geschweige denn, welches Instrumentarium eingesetzt wird, um einem Mandanten das nötige Gehör zu verschaffen. Als einzigen Litigation-PR-Experten zitiert Focus den ehemaligen New York-Korrespondent des Blattes, Uwe Wolff [3]. Leider erhält auch er nicht die Chance, tiefer in die Materie einzusteigen:

„Ich trage die Perspektive des Mandanten in die Öffentlichkeit“.

Wie so häufig, wenn es um Litigation-PR geht, bleibt der Inhalt der Geschichte wenig konkret. Focus hat bedauerlicherweise die Chance vertan, eine breitere Leserschaft fundiert über das Zusammenspiel von Wahrnehmungsmanagement und Rechtsprechung zu informieren.