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Litigation-PR – Status Quo der Literatur

2. April 2014 | Autor: Gastblogger | Keine Kommentare Artikel drucken

Julia Kottkamp

Litigation-PR etabliert sich zunehmend als feste Größe im Spannungsfeld von Justiz, Medien und PR. PR als strategisch-kommunikative Herausforderung bei Rechtsstreitigkeiten gewinnt an Bedeutung. Soweit die Praxis. Wie aber sieht es in der Theorie aus?

Wissenschaftlich ist das Feld nach wie vor nahezu unerforscht. Betrachtet man den gegenwärtigen Stand der Literatur so fällt auf, dass es mittlerweile einiges an Praktiker-Literatur gibt. Auch gibt es Sammelbände mit einzelnen Aufsätzen, die sporadisch verschiedene Themen befassen. Aber eine wirklich durch und durch wissenschaftliche Einordnung des Themas findet sich bis dato nur in der Dissertationsschrift von Ines Heinrich. Sie ordnet sämtliche Literatur, strukturiert diese und leistet so Pionierarbeit auf dem wissenschaftlichen Feld der Litigation-PR.

Die Arbeit erschließt basierend auf deutsch- und englischsprachiger LPR-Literatur und dem aktuellen Wissensstand zur Öffentlichkeitsarbeit in Krisensituationen sowie disziplinübergreifend, u.a. durch Beiträge aus der Rechtswissenschaft, das Berufsfeld Litigation-PR. Der Fokus der Untersuchung liegt auf den Möglichkeiten und Grenzen der Litigation-PR für Unternehmen und ihre Repräsentanten in medienwirksamen Strafverfahren.

Erkenntnisse aus der PR-Praxis werden aufgegriffen und das Phänomen der prozessbegleitenden Öffentlichkeitsarbeit in einem kommunikationswissenschaftlichen Kontext betrachtet und erklärt. Dabei wird ein fundierter Überblick über die Litigation-PR und die Potenziale und Problemfelder einer kommunikativen Bewältigung rechtlicher Auseinandersetzungen sowohl wissenschaftlich als auch praxisnah erarbeitet. Auf diese Weise entsteht ein wissenschaftlicher Überblick, der zeigt, welche Einzelaspekte von Bedeutung sind und erklärt, warum das so ist.

Begrifflichkeiten, die in der (Praktiker-)Literatur immer wieder auftauchen, werden analysiert und erläutert. So etwa die für Litigation-PR charakteristische Unterscheidung zwischen Court of Law und Court of Public Opinion. Den Ursachen für das Interesse der Medien an rechtlichen Auseinandersetzungen wird genauso auf den Grund gegangen wie den Chancen und Möglichkeiten den destruktiven Auswirkungen (negative Publizität) rechtlicher Verfahren durch Kommunikation zu begegnen.

Im Fokus stehen die Anforderungen an die PR in rechtlichen Auseinandersetzungen und das Verhältnis der PR zur Krisen-PR und zum Reputation Management. Hierzu werden die Funktionen und Aufgaben der Litigation-PR, eingesetzte Instrumente sowie aus der praktischen Anwendung heraus entwickelte Methoden aus dem Blickwinkel der Krisenkommunikation und des Reputation Management durchleuchtet. Es wird zudem erforscht, welche Faktoren zum erhalt der Reputation in rechtlichen Auseinandersetzungen entscheidend sind und ob die Handlungsempfehlungen der Praktiker-Literatur zum Schutz der Reputation beitragen können. Ein weiterer Untersuchungsgegenstand ist die theoretische Annäherung und Einschätzung des Wirkungsverhältnisses zwischen PR und Journalismus und der Einflussmöglichkeiten von PR in Rechtsstreitigkeiten.

Fazit: Diese Dissertation ist das wissenschaftliche Überblickswerk zum Thema Litigation-PR. Der Autorin gelingt der Spagat Wissenschaft und Praxis miteinander zu verbinden. Eine Arbeit, von der Theoretiker und PR-Praktiker, aber auch Juristen und Journalisten gleichermaßen profitieren.

Heinrich, Ines: Litigation-PR. PR vor, während und nach Prozessen.

Perspektiven, Potenziale und Problemfelder.

KLR Heinrich Verlag, 2010, Hardcover, 290 Seiten, ISBN 978-3-00-030040-0

44,50 € (zzgl. Versand)

 

Bestellungen per Cover LPR Ines HeinrichE-Mail info@klr-heinrich-verlag.de oder Fax + 49 (0)8285/92 89 750

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